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KNX Kabel und Bedienung

KNX Installation: Wissen rundum Vorteile und Verlegung des Smart-Home-Standards

KNX Systeme sind für ihre umfassenden Vorteile im Bereich Smart Home bekannt. Welche das sind und was die KNX Installation so besonders macht, erfahren Sie in unserem Ratgeber. 

KNX gilt als innovative Smart-Home-Lösung, die vor allem in puncto Individualisierbarkeit und Energieeffizienz besticht. Es handelt sich um einen internationalen Standard, der eine smarte Gebäudeautomation möglich macht. Verschiedene Geräte wie Lampen, Jalousien oder Heizungen lassen sich mit einem KNX Smart-Home-System vernetzen und zentral steuern.  

Da 500 Hersteller Produkte für den KNX anbieten ist das für den Bauherren/innen zugleich ein Investitionsschutz, da Sie nicht auf ein proprietäres System eines Anbieters setzen. 

Doch wie installiert man KNX, damit es die gewünschten Funktionen liefert und Energie einspart? Tatsächlich unterscheidet sich die KNX Installation von funkbasierten Smart-Home-Lösungen. In welcher Form und erfahren Sie in diesem Artikel. 

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Was bedeutet KNX?

„KNX“ ist die Kurzform von „Konnex“. Es bezeichnet ein Kabel-Bussystem, das es möglich macht, verschiedene Geräte innerhalb eines Gebäudes, die miteinander vernetzt sind, zu steuern. Die Geschichte von KNX geht auf Anfang der 1990er-Jahre zurück. Die Anlagen aus den 90er-Jahren können heute problemlos mit aktuellen Geräten ergänz werden. 

Das System versteht sich als das Ergebnis der Suche nach einem weltweit einheitlichen Smart-Home-Standard für die Vernetzung der gesamten Haustechnik. Es handelt sich dabei um ein intelligentes Netzwerk, das sich aus verschiedenen Komponenten zusammensetzt und damit eine umfassende Gebäudeautomation möglich macht. 

Bei einer KNX Installation gibt es drei Übertragungswege: TP (Twisted Pair), also das klassische Buskabel, IP, das über das Computernetzwerk läuft, und RF (Radio Frequency), also Funk. 

Das verkabelte System (TP) gilt als stabilste und sicherste Variante, da es unabhängig von Störungen und Netzwerkausfällen arbeitet. 

Wer also ohnehin renoviert oder neu baut, sollte unbedingt ein KNX Buskabel verlegen, um langfristig eine zuverlässige Basis zu schaffen. 

Funklösungen (RF) eignen sich dagegen ideal für Nachrüstungen, wenn man aufstemmen, Schmutz und Staub vermeiden möchte. In diesem Artikel gehen wir nachfolgend auf das verkabelte System (TP) im Detail ein.  

Vorteile einer KNX Installation für Ihren Haushalt 

Egal ob Privathaushalt, Firmengebäude oder Luxusimmobilie, KNX ist ein Standard, der so vielfältig ist, dass er sich für unterschiedlichste Einsatzbereiche eignet. Der einheitliche Standard ermöglicht die Einbindung von Komponenten verschiedenster Hersteller, sodass Sie sich ein smartes Zuhause nach Ihren Vorstellungen schaffen können.  

Zudem ist KNX individuell erweiterbar, damit es stets Ihren aktuellen Ansprüchen gerecht wird. Gleichzeitig gilt das System als sehr zuverlässig. Denn, da die KNX Installation nicht vom Internet abhängig ist, sondern über das Stromnetz gespeist wird, können Sie Ihr Smart Home selbst bei Internetausfällen und -störungen bedienen. 

Mit einem KNX System steuern Sie eine Vielzahl an Geräten und Bereichen

  • Beleuchtung 

  • Rollläden 

  • Heizung 

  • Lüftung 

  • Klimaanlage 

  • Sicherheitssysteme 

  • Energiemanagement 

  • Alarm- und Überwachungssysteme 

  • Solaranlage 

  • Ladestation für Elektrofahrzeuge 

KNX System: Das sollten Sie vor der Installation wissen 

Damit Sie ein KNX System betreiben können, benötigen Sie nicht nur kompatible Geräte, sondern auch ein separates Kabel-Netz. Man spricht von der sogenannten Busleitung – einer speziellen Leitung, die an dem meist, grünen Kabel zu erkennen ist.  

Die meisten Smart-Home-Systeme, die in den vergangenen Jahren auf den Markt gekommen sind, brauchen eine dauerhafte Verbindung zum Internet. Der KNX braucht kein Internet für die Funktionen im Haus. Bei Neubau oder Sanierung des Gebäudes verbindet die Busleitung die KNX Geräte. Über die Busleitung werden die Geräte mit 24V versorgt und tauschen Ihre Informationen aus. Diese Leitung läuft parallel zur normalen Stromleitung.  

Konkret bedeutet dies, dass die grüne Busleitung im ganzen Gebäude verlegt wird, weshalb Stemmarbeiten nötig sind. Deshalb empfiehlt sich die Verwendung eines auf KNX basierten Smart-Home-Systems stets im Rahmen eines Neubaus oder einer umfangreichen Sanierung.  

KNX Kabel und Bedienung
Vielfältige Funktionen für ein komfortables und smartes Zuhause. Quelle: Gira

Unterschiede zwischen Elektroinstallation und KNX Verkabelung 

Inwiefern unterscheidet sich die KNX Installation dann von einer standardmäßigen Elektroinstallation? Bei einer Elektroinstallation geht eine Zuleitung von einer Sicherung zu jedem Raum, wo die Beleuchtung und Steckdosen installiert werden. 

Eine KNX Installation macht es nötig, mehr Leitungen zu ziehen. In vielen Fällen ist sogar noch ein zusätzlicher Schaltschrank, mindestens aber ausreichend Platz in der Unterverteilung für Aktoren sowie die Spannungsversorgung nötig.  

Im KNX gibt Sensoren und Aktoren. Neben der Tür befindet sich statt des Schalters ein Tastsensor, der über die Busleitung dem Aktor sagt, dass er das Licht einschalten soll. Es können aber auch Nachrichten zentral an alle Aktoren gesendet werden, wenn man zum Beispiel das Haus verlässt.  

Aktoren verstehen sich als Geräte, die Steuerbefehle empfangen und umsetzen. Dadurch sind sie in der Lage, elektrische Verbraucher zu steuern. Dazu schicken sie bestimmte Datenpakete – auch „Telegramme“ genannt – über den Bus.  

Es gibt sogenannte Schaltaktoren, die Verbraucher wie Licht und Motoren schalten, Dimmaktoren, die die Helligkeit von Leuchten regulieren können, und Jalousie- beziehungsweise Rollladen-Aktoren, die Rollläden und Markisen steuern. 

Sie können sich die KNX Installation wie einen Baum vorstellen:  

  • Der Schaltschrank versteht sich als Baumstamm. 

  • Von dort geht das grüne KNX Kabel zu den ersten Geräten, was den Ästen entspricht. 

  • Anschließend erfolgen Abzweigungen der „Äste“, um weitere Geräte – also kleinere Zweige – zu erreichen. Häufig sind die „Zweige“ nur ganz kurz. 

Jeder Zweig versorgt einen anderen Verbraucher – von Wandschaltern über die Beleuchtung bis hin zum Sicherheitssystem. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass keine Kreise in der Installation entstehen. Zwar gibt es bei der KNX Installation keine bestimmte Reihenfolge und keinen festen Zwang, doch es dürfen keine Schleifen gelegt werden.  

Konventionelle Elektroinstallation mit Leitungen zu Schaltern und Steckdosen.
Bei der klassischen Elektroinstallation führt jede Leitung direkt zu den Verbrauchern im Raum. Quelle: Gira
KNX Installation mit Busleitung, Sensoren und Aktoren im Schaltschrank.
Bei der KNX Installation verbinden Busleitungen Sensoren und Aktoren zentral über den Schaltschrank. Quelle: Gira

Server bei der KNX Installation: Wichtig oder überflüssig? 

Ein Smart Home auf Basis von KNX funktioniert auch ohne Computer im Hintergrund – und genau das macht dieses System so besonders. Jedes Licht, jeder Taster und jeder Bewegungsmelder „weiß“ selbst, was er zu tun hat. Sie sprechen über ein gemeinsames Datennetz, den sogenannten KNX Bus, miteinander.  

So läuft das System zuverlässig, selbst wenn einmal ein einzelnes Gerät ausfällt. Für grundlegende Funktionen wie Licht an, Jalousie runter oder Heizung hoch braucht es also keinen Server. 

Aber: Wenn Sie Ihr Zuhause wirklich intelligent und komfortabel steuern möchten, profitieren Sie deutlich von einem KNX Server. Ein Server ist sozusagen das „Gehirn“ des Smart Homes – er hält mit allen Geräten Kontakt, bündelt Daten und eröffnet viele neue Möglichkeiten.  

Damit lassen sich etwa ganze Szenen programmieren: Ein Fingertipp auf dem Smartphone, und im Wohnzimmer gehen Licht und Musik an, die Jalousien fahren herunter und die Lieblingsplaylist startet. 

Ein gutes Beispiel dafür ist der Gira HomeServer, das Herzstück vieler moderner KNX Anlagen. Er macht es möglich, das gesamte Haus zentral zu bedienen – über Tablet, PC oder sogar von unterwegs per App. Der HomeServer vernetzt Licht, Heizung, Belüftung, Beschattung oder auch Sicherheitssysteme miteinander und zeigt alles übersichtlich auf dem Bildschirm an.  

Außerdem kann er Daten speichern, etwa zum Energieverbrauch oder zu Temperaturen in den Räumen. So lässt sich leicht erkennen, wo sich Energie sparen lässt. 

Für die Bedienung im Alltag bietet sich der Gira G1 an – ein elegantes Touch-Display, das an der Wand hängt und alle Funktionen leicht zugänglich macht. Es erlaubt beispielsweise das Dimmen von Lampen, das Steuern der Heizung oder das Öffnen der Haustür über die integrierte Türsprechanlage. 

Wer also nur einfache Schaltfunktionen möchte, kommt auch ohne Server aus. Doch wer sein Zuhause komfortabel, übersichtlich und zukunftssicher gestalten will, für den ist ein Server wie der Gira HomeServer eine lohnende Investition. Er macht aus einer reinen Gebäudeautomation ein echtes Smart Home – mit mehr Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz. 

Wie funktioniert ein KNX System? 

Wenn nun ein/e Nutzer/in einen Taster betätigt oder ein Sensor wahrnimmt, dass eine Person den Raum betritt, empfängt der Aktor die Nachricht auf seinem Bus-Anschluss. Wenn er beispielsweise die Nachricht „Licht einschalten“ erhält, schaltet er den Kanal für die Lampe durch.  

Der Strom kann von der Sicherung zur Lampe und zurückfließen und das Licht geht an. Sie können sich ein KNX System also so vorstellen, dass Ihre Geräte darin direkt miteinander kommunizieren. Entdecken Sie drei typische, praxisnahe KNX Szenen, die Ihnen beim Energie sparen helfen und den Komfort erhöhen. 

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Morgenszene: Energiesparender Start in den Tag 

Wenn der Tag beginnt, arbeitet das KNX System automatisch im Hintergrund: Die Jalousien fahren mit dem ersten Tageslicht hoch, sodass natürliches Sonnenlicht die Räume erhellt. Das spart Strom, weil kein künstliches Licht eingeschaltet werden muss.  

Gleichzeitig wird die Raumtemperatur über den Gira Tastsensor 4.55 oder eine zentrale Steuerung so geregelt, dass die Heizung leicht abgesenkt bleibt, solange niemand im Bad oder in der Küche ist. Erst wenn Bewegung erkannt wird – etwa beispielsweise über den Bewegungsmelder 1,10 m für Gira One – steigt die Temperatur automatisch auf den gewünschten Komfortwert. 

Effekt: Tageslicht statt Strom, bedarfsgerechtes Heizen statt Dauerbetrieb. 

 

Abwesenheitsszene: Clever sparen, wenn niemand zu Hause ist 

Beim Verlassen des Hauses genügt ein Fingertipp auf den Gira G1 oder ein zentraler Schalter an der Haustür, um die Abwesenheitsszene zu aktivieren. Das System fährt alle Jalousien herunter, schaltet das Licht aus, reduziert die Heizung auf Absenkbetrieb und aktiviert die Anwesenheitssimulation.  

Dank der KNX Logik geschieht das alles automatisch – kein manuelles Abschalten nötig. In Kombination mit einem Server wie dem Gira HomeServer können Sie über das G1 Touchpanel sehen, welche Fenster noch geöffnet sind.  
Effekt: Keine Energieverschwendung oder Gefährdung durch vergessene Geräte oder unnötiges Heizen. 

 

Abendszene: Komfortabel runterfahren und Wärme speichern 

Wenn die Sonne untergeht, reagieren Sensoren und Wetterdaten automatisch: Die Rollläden schließen sich, bevor die Außentemperatur zu stark sinkt – so bleibt die Wärme im Haus. Gleichzeitig wird die Raumtemperatur gesenkt, sobald niemand mehr im Raum ist.  

Dimmbare LED-Leuchten schalten sich nur in den Bereichen ein, die genutzt werden. Über den Gira HomeServer lässt sich diese Szene auch an Wochentage anpassen: Unter der Woche früher, am Wochenende später. 

Effekt: Reduzierte Heizverluste und optimierter Stromverbrauch bei maximalem Komfort. 

KNX Installation: Bitte nur von Fachbetrieb oder Systemintegratoren/innen

Im Internet gibt es zahlreiche Ratgeber, die Ihnen Tipps für die Planung und Installation eines KNX Systems geben. Doch hier sollten Sie vorsichtig sein: Es gibt in Deutschland klare Regeln, was das Verlegen von Leitungen und elektrische Arbeiten betrifft. Diese gelten nicht nur für die herkömmliche Hausinstallation, sondern auch für die KNX Installation. 

Laut rechtlichen Vorschriften muss die Installation von KNX Busleitungen durch eine fachkundige Elektrofachkraft oder Systeminegratoren/innen erfolgen. Es gibt spezielle Normen, die es einzuhalten gilt. Nicht ohne Grund müssen Fachleute spezielle Schulungen und eine fundierte Ausbildung durchlaufen, um entsprechende Installationen vornehmen zu dürfen. Festgehalten ist dies unter anderem in den VDE-Normen

Übrigens: Bauherren/innen dürfen zwar nicht die Installation übernehmen, können sich aber durch vorab erlangtes KNX Wissen besser in die KNX Planung einbringen.  

Fachbetriebssuche über die Gira Webseite.
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Wie sicher sind die KNX Systeme von Gira?  

Gira selbst hat zwei kabelgebundene Smart-Home-Lösungen im Produktportfolio: Das umfangreiche Gira KNX System und das ebenfalls auf KNX basierende Smart-Home-System Gira One mit dem Sie die gängigsten Funktionen in Ihrem Smart Home einfach und geringem Programmieraufwand realisieren können.  

Damit keine unbefugten Personen Zugriff auf sensible Daten erhalten, hat Gira mit KNX Secure außerdem den weltweit ersten hersteller- und anwendungsunabhängigen Sicherheitsstandard für smarte Gebäude in eine Vielzahl seiner Produkte implementiert. Er gewährleistet durch Verschlüsselungen, Authentifizierungen und weitere Maßnahmen eine hohe Datensicherheit.  

Gleichzeitig lässt sich ein Fernzugriffsmodul wie dem Gira S1 verwenden, um zu kontrollieren, welche Geräte, beispielsweise Smartphones,Zugriff auf das System haben und welche nicht. So können Sie sich mit Ihrer KNX Installation von Gira rundum sicher fühlen. 

Damit Sie die Kosten für eine KNX Installation nicht überraschen und Sie ein System erhalten, das Ihren persönlichen Ansprüchen gerecht wird, ist eine individuelle Beratung unverzichtbar. Gira unterstützt Sie dabei, ein maßgeschneidertes Smart-Home-System für Ihr Zuhause zu finden.  

Holen Sie sich jetzt ein unverbindliches Angebot, das zu Ihrem Anspruch passt – unser Gira Home Assistent versteht sich als cleveres Planungstool rund um das Bauen und Renovieren. Anschließend können Sie Fachbetriebe in Ihrer Nähe auswählen, die die KNX Installation in Ihren eigenen vier Wänden für Sie vornehmen. 

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KNX ist ein beliebter Smart-Home-Standard, doch eine KNX Installation kann durchaus ihre Hürden und Tücken mitbringen. Genau deshalb ist es so wichtig, Ihr Vorhaben im Vorfeld genau zu planen. Wenden Sie sich in jedem Fall erfahrene Experten/innen, die Sie von der Planung bis zur Installation Ihres KNX Systems unterstützen.