Jalousien schließen automatisch bei Dämmerung, die Heizung passt sich Ihrem Tagesrhythmus an und der Backofen sendet eine SMS, wenn die Pizza fertig ist – willkommen im Smart Home. Das intelligente Zuhause ist längst kein flüchtiger Trend mehr, sondern die Zukunft des Wohnens und für viele Menschen jetzt schon gelebte Realität. Aber was ist eigentlich ein Smart Home genau?
Im Smart Home können Sie technische Abläufe, die bislang manuell ausgeführt wurden, digitalisieren und automatisieren. Indem Sie die Haustechnik in einem einheitlichen System vernetzen, lassen sich Funktionen einzelner Geräte zentral bedienen und aufeinander abstimmen. Ein Stichwort, das im Zusammenhang mit dem Smart Home häufig fällt, ist das „Internet der Dinge“ (englisch: Internet of Things; kurz IoT). Es beschreibt die Möglichkeit, internetfähige Geräte online zu verknüpfen. Diese können auch über große Distanzen miteinander kommunizieren und verschiedene Aufgaben erledigen. Ihr Smart Home denkt also mit und nimmt Ihnen im Alltag viele Handgriffe ab.
Im Wesentlichen besteht ein Smart-Home-System aus zwei Komponenten: Sensoren, die Befehle geben, und Aktoren, die diese umsetzen. Bei den Sensoren handelt es sich um Mess- und Eingabegeräte wie Taster, Bewegungsmelder, Temperaturfühler, Verbrauchszähler für Gas, Wasser und Strom oder auch Wetterstationen. Diese senden die von ihnen erfassten Informationen in Form von Telegrammen an die Aktoren. Unsichtbar im Hintergrund arbeitet ein digitales Datennetz (häufig als Bus-System bezeichnet). Damit die technischen Komponenten und vernetzten Geräte miteinander kommunizieren können, benötigen sie eine gemeinsame Schnittstelle (Server oder Smart-Home-Hub), über die alle Informationen zusammenlaufen.
Sämtliche Steuerungsbefehle oder sensorisch erfasste „Reize“ werden via WLAN, Funksignal, Bluetooth oder Datenkabel (KNX) empfangen und weitergeleitet. Über verschiedene Bedienelemente wie smarte Schalter, Touchpanels wie dem Gira G1 oder per App können Sie die Haustechnik dann ganz nach Bedarf programmieren, fernsteuern oder auch per Timer automatisieren.
Unser Experte Marco Strelow erklärt Ihnen, wie Sie Ihr Zuhause smart nachrüsten können. Quelle: Gira
Mittlerweile ist eine Vielzahl von Smart-Home-Systemen für verschiedene Einsatzbereiche erhältlich. Grob unterschieden werden:
funkbasierte Systeme, die drahtlos über einen Funkstandard wie Bluetooth, ZigBee, Z-Wave oder EnOcean kommunizieren.
kabelgebundene Systeme, bei denen Informationen über spezielle Datenleitungen übertragen werden.
Zu den bekanntesten Lösungen zählen das Lichtsystem Philips Hue, das smarte Leuchtmittel und Lampen vernetzt, oder Bosch Home Connect, das internetfähige Haushaltsgeräte wie Smart-Kühlschränke per WLAN verbindet und aus der Ferne steuerbar macht.
Auch Gira hat mehrere Smart-Home-Systeme für unterschiedliche Wohnsituationen und Wünsche im Angebot:
Gira KNX System für die Vernetzung via Kabel
Wer neu baut oder umfassend modernisiert, kann bei der neuen Elektroinstallation von vornherein ein kabelgebundenes KNX System einplanen. Dabei werden parallel zu klassischen Versorgungsleitungen spezielle Kabel für die Datenübertragung verlegt.
KNX ist der weltweit anerkannte Standard für vernetzte Gebäudetechnik. Er wurde in den frühen 1990er Jahren mit dem Ziel entwickelt, die Kompatibilität zwischen Produkten verschiedener Hersteller zu vereinfachen. Ein KNX System kann mehrere tausend Komponenten umfassen, deren Informationen und Befehle beispielsweise über den Gira HomeServer oder den kompakten Server Gira X1 zusammenlaufen.
Da Geräte mit dem KNX Standard „dieselbe Sprache sprechen“, können Sie Ihr Smart Home jederzeit erweitern, umprogrammieren und Komponenten austauschen. Das macht ein KNX System besonders flexibel und zukunftssicher. Die Installation und Einrichtung sollten Sie in jedem Fall einem Experten überlassen.
Gira KNX RF und Gira System 3000: Kabelloser Komfort
Wenn Sie zur Miete wohnen oder smarte Funktionen im Bestandsbau installieren möchten, bieten sich funkbasierte Lösungen an. Dafür liefert das Gira System 3000 die optimale Basis: Mit dieser Variante können Sie Licht, Jalousien und Heizung automatisch steuern, ohne extra Kabel verlegen zu müssen. Sie würden gerne noch mehr Möglichkeiten im Smart Home nutzen? Dann ist das Gira KNX RF System die richtige Wahl. Der Zusatz „RF“ steht hier für „Radio Frequency“ und bedeutet, dass Sie verschiedenste Geräte per Funksignal vernetzen können. Bei der Installation werden KNX RF Bedienaufsätze einfach auf die Funktionseinsätze des Gira System 3000 aufgesteckt. So können Sie sich maximalen Wohnkomfort mit vergleichsweise geringem Aufwand sichern.
Ihr Smart Home soll in erster Linie dafür sorgen, dass die Haustechnik effizienter und wirtschaftlicher arbeitet. Dabei können verschiedene Dienste und Anwendungen im Alltag für mehr Lebensqualität, Sicherheit und Energieeffizienz sorgen. Wenn Sie beispielsweise das Wohnzimmerlicht von der Couch aus per App dimmen können, macht das den Alltag um einiges bequemer.
Automatisierte Türschlösser, Fensterkontakte und Funk-Rauchmelder können wiederum in Gefahrensituationen auf dem Smartphone alarmieren. Währenddessen helfen intelligente Thermostate und Temperaturregler dabei, Energie einzusparen. Große Vorteile ergeben sich auch für das Wohnen im Alter, da automatisierte Haustechnik körperlich anstrengende Handgriffe abnehmen kann.
Mehr Komfort mit Alexa und Sonos Die Steuerung per Sprachbefehl gehört in immer mehr Smart Homes zum Alltag. Mit dem Gira X1 können Sie die Haustechnik unter anderem ganz bequem über Amazons Sprachassistentin Alexa bedienen. Dafür reichen simple Befehle wie „Alexa, dimme das Wohnzimmerlicht um 50 Prozent“ oder „Alexa, fahre die Jalousien im Schlafzimmer herunter“. In Kombination mit dem Soundsystem von Sonos steuern Sie auch die Musikanlage per Sprachbefehl. Wenn Sie einen Sonos One mit integrierter Alexa-Technologie zu Hause haben, können Sie diesen ohne zusätzliches Amazon-Gerät zur Kopplung mit dem Gira X1 nutzen. Mit der Gira Smart Home App lassen sich auch mehrere Sonos Lautsprecher verknüpfen und individuelle Szenarien einstellen. Bei dem Befehl „Alexa, starte das Heimkino“ schaltet sich dann zum Beispiel die Musik aus und der Fernseher ein, das Licht dimmt und die Jalousien fahren automatisch herunter.
Ähnlich wie beim Computer und Handy gilt es auch im Smart Home, Ihre persönlichen Daten zu schützen. Wichtigste Voraussetzung dafür sind individuelle Einstellungen wie Passwörter und Rechtevergaben beim Einrichten des Systems. Für Komplettlösungen haben viele Anbieter spezielle Regelwerke entwickelt, um einen größtmöglichen Schutz zu gewährleisten. Auch Gira arbeitet mit einer umfangreichen Checkliste, die vom Vertragsabschluss über die fachgerechte Installation bis zur getrennten Sicherung einzelner Datennetzwerke und VPN-Verbindung alle denkbaren Maßnahmen für die Datensicherheit umfasst. Besonderen Schutz bei der Steuerung via App bietet das Fernzugriffsmodul Gira S1. Diese Zusatzkomponente verschlüsselt sämtliche Daten bei der Übertragung, so dass Sie auch von unterwegs sicher mit Ihrem Smart Home verbunden sind.
Über das „Internet of Things“ können Sie Smart-Home-Systeme zusätzlich mit intelligenten Produkten von anderen Herstellern verbinden: angefangen von der Beleuchtung und Musikanlage über smarte Haushaltsgeräte bis hin zur Gartenbewässerung. Das Internet der Dinge erweitert nicht nur den Spielraum der Vernetzung, sondern bietet auch ganz neue Steuerungsmöglichkeiten im Smart Home.
Ob über Tastsensoren an der Wand, per App oder Sprachbefehl: Im intelligenten Zuhause können Sie sich zurücklehnen und die Dinge ihren (smarten) Lauf nehmen lassen. Dann unterstützt Sie der Gira Home Assistant: Der Onlinekonfigurator liefert in nur drei Schritten personalisierte Vorschläge für Ihre Wohnsituation. Darüber hinaus können Sie Fachhändler in Ihrer Nähe finden und erhalten einen individuellen Leitfaden für die Umsetzung Ihres Smart Homes. Werfen Sie auch gerne einen Blick in unseren Smart-Home-Ratgeber: Hier gibt es Antworten auf alle wichtigen Fragen rund um den Einstieg in die Welt des smarten Wohnens.