Smart-Home-Planung für Ihr Zuhause in 10 Schritten
Sie wünschen sich ein Smart Home, aber wissen nicht, wie und wo Sie mit der Planung beginnen sollen? Wir zeigen Ihnen, wie Sie in zehn Schritten Ihr vernetztes Zuhause planen.

Egal ob Heizung, Jalousie, Garagentor, Licht oder Gartenbewässerung – inzwischen hat das Smart Home nahezu jeden Bereich erobert. Es gibt in der Regel drei Gründe, warum man ein Smart Home plant: 

  • Entlastung im Alltag: Das beinhaltet automatische Rollläden-, Jalousien- oder Lichtsteuerung. 

  • Sicherheit: Darunter fallen Alarmanlagen, Überwachungskameras und Rauchmelder. 

  • Energieeffizienz: Hierzu gehört die Heizungssteuerung genauso wie durchdachte Lichtsteuerung. 

Das volle Potenzial der Technik erreichen die einzelnen Bausteine allerdings erst durch die intelligente Vernetzung der verschiedenen Komponenten. Vor diesem Schritt ist jedoch eine sorgfältige Planung erforderlich.

Wünsche und Bedürfnisse definieren

Schauen Sie sich zunächst um und überlegen Sie, was Sie ferngesteuert und automatisiert nutzen wollen: Möchten Sie von der Lichtstimmung über Ihr Entertainment bis hin zur Heizung alles kontrollieren? Oder reicht schon ein elektronisches Türschloss, das per App den Zutritt für Haushaltshilfe oder Handwerker/-innen steuert? Nehmen Sie sich Zeit und überlegen Sie, was Ihnen Nutzen und Spaß brächte. Bei jedem intelligenten Zuhause liegt der Fokus auf der individuellen Gestaltung nach den Bedürfnissen seiner Bewohner/-innen. Je genauer Sie Ihre Wünsche und Anforderungen formulieren, desto besser können diese in die Planung integriert werden. Klären Sie zunächst folgende Fragen: 

  • Wie ist Ihre Wohnsituation? (Altbau, Neubau, Eigentum, Miete)? 

  • Was erwarten Sie von Ihrem Smart Home, was soll es können? 

  • Müssen sonstige bauliche Maßnahmen vorgenommen werden und falls ja, benötigen Sie ggf. das Einverständnis Ihres Vermieters? 

  • Wie möchten Sie Ihr Smart Home steuern? 

  • Wer soll die Geräte bedienen können? 

  • Wie flexibel soll das System sein? 

  • Was möchten/können Sie investieren? 

An diesem Punkt unterstützt Sie beispielsweise das Gira Planungstool. Schritt für Schritt werden Sie durch einen Fragenkatalog zu Ihrem Bauprojekt, Ihren Wünschen und Anforderungen geführt. So bekommen Sie eine konkretere Vorstellung von der nötigen Ausstattung, Infos zu den Produkten und eine erste Preiseinschätzung.  

Gira Home Assistant
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Welche Smart-Home-Systeme gibt es?

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Smart-Home-Systemen für verschiedene Einsatzbereiche. Grob unterschieden werden: 

  • Funkbasierte Systeme, die drahtlos über einen Funkstandard wie Bluetooth, ZigBee, Z-Wave oder EnOcean kommunizieren. 

  • Kabelgebundene Systeme wie z.B. KNX, bei denen Informationen über spezielle Datenleitungen übertragen werden. 

Planung der Elektroinstallation

Ein Smart Home gilt inzwischen als Stand der Technik und sollte Bestandteil einer zukunftsfähigen Elektroinstallation sein. Hier ist es wichtig, überall im Haus Strom zu haben, wo er gebraucht wird. Das gilt für Funksysteme genauso wie für kabelgebundene Lösungen, denn auch der funkgesteuerte Jalousieantrieb braucht Strom. Die detaillierte Planung der Elektroinstallation – zum Beispiel nach dem HEA-Ausstattungswert RAL-RG 678 – setzen Sie immer zusammen mit einem Fachbetrieb um. Dabei können Sie Ihre Vorplanung über den Gira Home Assistant als Grundlage nutzen. 

Smart Home im Neubau

Wer neu baut oder umfangreich saniert, kann bei der neuen Elektroinstallation von vornherein ein kabelgebundenes KNX-System einplanen. Dabei werden parallel zu klassischen Versorgungsleitungen spezielle Kabel für die Datenübertragung verlegt. KNX ermöglicht die plattformübergreifende Kommunikation zwischen technischen Geräten und bietet Schnittstellen zu unterschiedlichen Betriebssystemen wie iOS, Android oder Windows. Ein KNX-System kann mehrere tausend Komponenten umfassen, deren Informationen und Befehle etwa über den Gira HomeServer oder den kompakten Server Gira X1 zusammenlaufen. Da Geräte mit dem KNX-Standard „dieselbe Sprache sprechen“, können Sie Ihr Smart Home jederzeit erweitern, umprogrammieren und Komponenten austauschen. Das macht ein KNX-System besonders flexibel und zukunftssicher. Lassen Sie die Installation und Einrichtung unbedingt von einem Experten oder einer Expertin durchführen. 

Beginnen Sie bereits in der Entwurfsphase Ihres Neu- oder Umbaus mit der Planung des Smart-Home-Systems. Gemeinsam mit Ihrem/-r Architekten/-in oder dem Elektrofachbetrieb legen Sie den zukünftigen Ausstattungsumfang Ihrer Elektroanlage fest. Für jedes Bauvorhaben gibt es Pläne: Grundrisse vom Architekten/-in ebenso wie Zeichnungen zur Elektroplanung. Diese dienen als Grundlage für ein detailliertes Raumbuch. Hier werden einzelne Räume eines Bauprojekts detailliert beschrieben und zusammengefasst. Überlegen Sie im Vorfeld genau, wie Sie die Räume nutzen möchten und welche Anschlüsse jeweils notwendig sind. In einem Arbeits- und Wohnzimmer sind beispielsweise mehr Steckdosen nötig als in einem Schlaf- oder Kinderzimmer. In dieser Planungsphase wird auch die erforderliche Verkabelung geplant, um sicherzustellen, dass auch zukünftig Kabel verlegt werden können und Sie auf technologische Entwicklungen vorbereitet sind. 

Achten Sie bei der Neubauplanung auf diese Punkte: 

  • Bussystem verlegen bzw. alle Stromleitung mit einer zusätzlichen Ader für die spätere Steuerung ausstatten 

  • an Strom- und Steuerungskabel für Jalousien denken 

  • TV/Audio/Medien: An zentralen Punkten Netzwerkanschlüsse, Antennenanschlüsse und versteckte Lautsprecherkabel in den Wänden einplanen – das vermeidet Kabel-Wirrwarr 

  • Türkommunikation: Gegensprechanlagen und Kameras brauchen auch Strom und sollten daher entsprechend geplant werden 

  • Garten: Strom- und Steuerungsleitungen für die Außenbeleuchtung berücksichtigen 

Arbeiten Sie eng mit den Fachbetrieben und Elektrikern zusammen, um sicherzustellen, dass das Smart-Home-System reibungslos in die Hausautomation integriert wird. Die Planung der Elektroinstallation sollte koordiniert werden, da verschiedene Gewerke involviert sind und ihre Arbeiten sich teilweise überschneiden. Zu berücksichtigen sind vor allem: 

  • Fensterbauer oder Anbieter von Sicherheitssystemen für die Sicherheitstechnik und Alarmanlage: Elektronische Fenster und Türen lassen sich in Ihre Alarmanlage einbinden. So ist beispielsweise ein schlüsselloser Zugang über Gira Keyless In möglich. 

  • Die Beratung zu Heizung und Klimatechnik sowie der Sanitärinstallation erfolgt in Zusammenarbeit mit einem SHK-Betrieb. 

  • Professionellen Rat für die hauseigene Energieerzeugung, z.B. durch Photovoltaik, sowie zum Thema E-Mobilität erhalten Sie von SHK-Installateur- oder Elektroinstallateur/-innen. 

Smart Home für bestehende Gebäude

Heute kann nahezu jeder sein Zuhause ein bisschen smarter machen. Möglich machen das die aktuellen Modul-Lösungen für Smart Home. Diese Systeme basieren auf einer Datenübertragung per Funk und lassen sich ohne aufwändige Renovierungsarbeiten nachrüsten: Für Bestands- und Altbauten bieten sich kabellose Netzwerke an: 

  • Gira System 3000: Mit dieser Variante können Sie Licht, Jalousien und Heizung automatisch steuern, ohne extra Kabel verlegen zu müssen. So ist maximaler Wohnkomfort mit vergleichsweise geringem Aufwand möglich. 

  • Gira KNX RF System: Hier steht der Zusatz „RF“ für „Radio Frequency“. Das bedeutet, dass Sie verschiedenste Geräte per Funksignal vernetzen können. Bei der Installation werden KNX RF Bedienaufsätze einfach auf die Funktionseinsätze des Gira System 3000 aufgesteckt. So ist maximaler Wohnkomfort mit vergleichsweise geringem Aufwand möglich. 

Welche Geräte brauche ich?

Wesentlich für ein funktionierendes Smart Home sind das Zusammenspiel von Sensoren, die etwas wahrnehmen, und Aktoren, die etwas ausführen. Aktoren, also schaltbare Smart-Home-Geräte, sind beispielsweise Schalter, Dimmer, Heizungsventile oder Türschlösser. Sensoren registrieren Bewegung, Wasser, geöffnete Türen und Fenster, sowie Wetterereignisse und Raumklimabedingungen. Damit die Aktoren auf das reagieren können, was die Sensoren erfassen, müssen beide miteinander kommunizieren. Dazu müssen sie vernetzt sein. Eine Komponente des Smart-Home-Systems bildet das Zugangstor („Gateway“) zwischen dem Internet und der lokalen Steuerung angeschlossener Geräte und Sensoren, z.B. Gira X1 oder Gira HomeServer. Sie koordiniert alle Module, wie beispielsweise Funksteckdosen, Fenstersensoren, Wassermelder oder LED-Leuchten. Die Verbindung ins Internet erfolgt je nach Anbieter über das WLAN. 

Steuerung im Smart Home planen

Ein Smart Home kann über verschiedene Weisen gesteuert werden: Dabei dient ein Touchpanel, etwa im Flur oder Eingangsbereich, als zentrale Anlaufstelle, um Funktionen im gesamten Zuhause zu steuern oder Szenen und Automatisierungen zu starten. Abgesehen von der Steuerung per App oder Sprachbefehl können Sie auch smarte Schalter integrieren. Damit haben Sie weitaus mehr Optionen als „Licht an“ oder „Licht aus“: 

  • Bei der Planung eines KNX Smart Homes ist beispielsweise der Gira Tastsensor 4 empfehlenswert: Hier können Sie bis zu acht verschiedene Funktionen individuell konfigurieren. 

  • Wünschen Sie sich ein kabelloses KNX Smart Home, kommt der batteriebetriebene Gira RF Tastsensor für KNX zum Einsatz. Zusätzlich können Sie mit mobilen Handsendern von jedem Raum aus Funktionen aktivieren. 

Budget kalkulieren

Ein Smart-Home-System zu entwickeln ist in der Anfangsphase deutlich teurer als eine herkömmliche Elektroinstallation. Jedoch sollten Sie bedenken, dass ein Smart Home zukunftsorientiert ist und Ihnen das Leben im Haus langfristig erleichtert. Haben Sie ein System und passende Produkte ausgewählt, erstellt Ihr Fachbetrieb ein Angebot. Grundlage dafür sind die Grundrisse und Zeichnungen, das Raumbuch und falls vorhanden, die Informationen aus dem Gira Home Assistant. Zu den Materialkosten kommen je nach Ausstattungsgrad weitere Dienstleistungen. Dazu zählen die Kabelverlegung, Installation, Programmierung beziehungsweise Parametrierung (Inbetriebnahme der KNX-Anlage) sowie die Einweisung und Dokumentation. Die Kosten für ein Smart-Home-System können je nach Umfang stark variieren. 

Professionelle Beratung

Sobald Sie eine grobe Vorstellung von Ihrem Wunschsystem haben, sollten Sie im nächsten Schritt immer einen Experten zurate ziehen. Gira Fachbetriebe unterstützen Sie bei der Smart-Home-Planung – individuell auf Ihre Wohnsituation abgestimmt. Eine passende Ansprechperson in Ihrer Nähe finden Sie über den Gira Home Assistant oder direkt über die Fachbetriebsuche. 

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Wartung und Support

Um Ihr Smart Home nach der Installation auf dem neuesten Stand zu halten oder anzupassen, ist professioneller Support notwendig. Deshalb steht Ihnen Ihr Elektrofachbetrieb nach der Inbetriebnahme weiterhin zur Seite. Er oder sie ist für die Wartung zuständig und kümmert sich darum, dass verwendete Gira Produkte im Gira Geräteportal registriert werden. Regelmäßige Updates sorgen dafür, dass Ihr Smart Home jederzeit vor potenziellen Sicherheitslücken geschützt bleibt. Behalten Sie Ihre Bedürfnisse im Auge und aktualisieren Sie Ihr Smart Home regelmäßig, um neue Funktionen hinzuzufügen oder vorhandene zu verbessern.