Fliesenböden sind schon lange nicht mehr die einzige Option im Badezimmer: Moderne Bodenlösungen aus Naturstein, Holz oder Linoleum schaffen eine individuelle Wohlfühlatmosphäre und überzeugen zudem durch ihre Nachhaltigkeit. Wir zeigen Ihnen verschiedene Möglichkeiten.
Ein Bodenbelag im Badezimmer muss einiges leisten: Er sollte Feuchtigkeit und Nässe problemlos standhalten, Temperaturschwankungen ohne Verformungen überstehen und zugleich rutschfest sowie pflegeleicht sein. Gleichzeitig trägt der Boden maßgeblich zur Atmosphäre und zu Ihrem Wohlbefinden bei – und auch im Bad möchte niemand auf ein angenehmes Laufgefühl oder eine ansprechende Optik verzichten.
Kein Wunder also, dass Fliesen seit Jahren zu den beliebtesten Böden im Bad zählen. Sie sind robust, leicht zu reinigen und bieten eine enorme Vielfalt an stilvollen Designs. Doch es gibt mittlerweile auch andere spannende Alternativen, die nicht nur funktional überzeugen, sondern Ihnen auch mehr Spielraum bei der Gestaltung Ihres persönlichen Wohlfühlbads lassen.
Pflegeleicht und vielseitig: Badezimmerboden aus Vollvinyl
Wenn Sie einen modernen und unkomplizierten Bodenbelag für Ihr Badezimmer suchen, ist Vinyl eine hervorragende Wahl. Im Gegensatz zu Klickvinyl, das durch seine Trägerplatte bei Feuchtigkeit aufquellen kann, besteht Vollvinyl vollständig aus wasserabweisendem Kunststoff und wird vollflächig verklebt. Dadurch ist es ideal für feuchte Räume.
Vinyl fühlt sich angenehm warm an, ist elastisch, rutschfest und somit besonders komfortabel unter den Füßen. Gleichzeitig ist Vinyl robust, pflegeleicht und vergleichsweise preisgünstig. Aufgrund seiner geringen Aufbauhöhe und einfachen Verlegung eignet es sich außerdem für schnelle Badrenovierungen und kann oft sogar auf dem bestehendem Badboden verlegt werden – perfekt also, wenn Sie Ihr Bad ohne großen Aufwand aufwerten möchten.
Auch optisch sind Ihnen mit einem Bodenbelag aus Vinyl kaum Grenzen gesetzt: Von Holz- und Steinoptik über Beton- bis hin zu modernen Fliesendekoren steht Ihnen eine breite Palette an Designs zur Verfügung.
Kork-Badezimmerboden für mehr Nachhaltigkeit
Wenn Sie Wert auf ein gemütliches und natürliches Raumgefühl in Ihrem Badezimmer legen, könnte Kork der richtige Boden für Sie sein. Der nachhaltige Bodenbelag wird aus der Rinde der Korkeiche gefertigt und eignet sich sehr gut fürs Bad – vorausgesetzt, er wird fugenlos verlegt, vollflächig verklebt und mit Wasserlack sowie einem Kantenschutz zuverlässig gegen Feuchtigkeit geschützt. Entscheidend ist für die Haltbarkeit außerdem ein tragfähiger, vollständig abgedichteter Untergrund.
Kork ist nicht nur fußwarm, sondern federt bei jedem Schritt leicht mit und sorgt so für einen hohen Gehkomfort. Gleichzeitig ist Kork schmutzabweisend und antibakteriell – und damit ideal für Allergiker/innen. Wenn Ihnen eine möglichst natürliche Verarbeitung wichtig ist, sollten Sie Korkbeläge mit Naturharz-Bindemitteln verwenden. Außerdem können Sie Kork dank der geringen Aufbauhöhe – insbesondere bei Korkfliesen oder Klebekork – oft sogar direkt auf vorhandenen Fliesen verlegen.
Badezimmer im Industrial-Design: Boden aus Beton oder Sichtestrich
Ein fugenloser Betonboden passt perfekt zum angesagten Industrial-Look und wirkt durch seine klare und reduzierte Optik besonders minimalistisch. Dabei steht Ihnen eine große gestalterische Bandbreite offen: Von poliertem Beton mit edlem Glanz über naturbelassene, geschliffene Oberflächen bis hin zu farbig gestrichenen oder eingefärbten Varianten können Sie das Design individuell an Ihren persönlichen Wohnstil anpassen.
Bei richtiger Behandlung ist Beton dabei ein sehr langlebiger Bodenbelag. Spezielle Wachse und Polymere schützen die Oberfläche zuverlässig vor Feuchtigkeit und Abnutzung. So bleibt der Boden selbst im Badezimmeralltag beständig. Zudem können Sie Beton mit einer Fußbodenheizung kombinieren.
Da die Herstellung eines gleichmäßig schönen Betonbodens äußert anspruchsvoll ist, sollte diese unbedingt von einem Fachbetrieb übernommen werden. Beim Gießen werden in der Regel keine Klebstoffe verwendet, sodass der Boden emissionsfrei und gesundheitlich unbedenklich bleibt. Wenn Ihnen der moderne Industrie-Stil gefällt, Sie aber eine einfachere Lösung bevorzugen, können Sie diesen Effekt auch mit großformatigen Fliesen in Betonoptik erzielen.
Boden aus Holz für natürliche Eleganz im Bad
Ein Holzboden verleiht Ihrem Bad eine wohnliche und warme Atmosphäre und ist bei richtiger Auswahl und Pflege durchaus für Feuchträume geeignet. Harthölzer wie Eiche, Nussbaum, Teak oder Bambus sind dabei besonders robust, da sie Feuchtigkeit besser tolerieren und weniger stark aufquellen. Zusätzlich gibt es spezielles Badezimmerparkett, dass für die hohen Anforderungen in Bädern entwickelt wurde.
Damit Holz seine positiven Eigenschaften voll entfalten kann, sollte die Oberfläche offenporig geölt statt versiegelt sein. So kann das Material Feuchtigkeit aus der Raumluft annehmen und wieder abgeben. Dieser natürliche Effekt verbessert das Raumklima. Wichtig ist zudem eine sorgfältige Fugenabdichtung, damit kein Wasser in tiefere Schichten eindringt.
Achten Sie bei einem Badboden aus Holz darauf, stehende Pfützen möglichst zügig aufzuwischen. Alltägliches Spritzwasser stellt jedoch für einen gut gepflegten Holzboden kein Problem dar.
Umweltfreundlicher Badezimmerboden aus Linoleum
Linoleum wird im Badezimmer immer beliebter: Der Bodenbelag besteht nämlich zu rund 80 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen wie Leinöl, Harz, Holzmehl und Kalkstein. Optisch bietet Linoleum zudem große Gestaltungsfreiheit, da es in vielen Farben, Mustern und Dekoren erhältlich ist.
Der natürliche Bodenbelag bringt außerdem viele praktische Vorteile mit sich: Er ist rutschfest, fußwarm, robust und dank seiner natürlichen Zusammensetzung sogar antibakteriell – Pilze und Bakterien können sich also kaum ausbreiten. Der Belag steckt Temperaturschwankungen problemlos weg, allerdings reagiert er empfindlich auf Nässe.
Wenn Wasser unter den Boden gelangt, kann er aufquellen und sich wellen. Deshalb sollte Linoleum im Bad unbedingt vollflächig verklebt werden, damit keine Feuchtigkeit in die Bodenschicht gelangt und sich kein Schimmel zwischen den Platten bildet.
Mehr Komfort für Allergiker/innen: Badezimmerboden aus elastischem Kautschuk
Eine weitere nachhaltige Alternative für Ihr Badezimmer ist Naturkautschuk. Der Bodenbelag besteht aus einem nachwachsenden Rohstoff und spielt beim gesunden Bauen eine immer größere Rolle. Zudem ist Kautschuk äußerst strapazierfähig und durch seine Schalldämmung angenehm leise. Im Vergleich zu Fliesen fühlt er sich deutlich wärmer an und bietet ein komfortables, gelenkschonendes Laufgefühl.
Da Naturkautschuk eine geschlossene Oberfläche besitzt, lässt er sich besonders hygienisch reinigen. Schmutz, Staub und Bakterien können sich kaum festsetzen, weshalb der Belag auch für Allergiker/-innen attraktiv ist.
Für ein dauerhaft gutes Ergebnis muss der Bodenbelag jedoch vollflächig auf einen glatten und sauberen Untergrund geklebt werden. Fugen und Kanten werden entweder mit Schweißschnüren oder einer Zweikomponenten-Fugenmasse zuverlässig vor Feuchtigkeit geschützt.
Achten Sie beim Kauf darauf, reinen Naturkautschuk ohne schädliche Zusatzstoffe zu wählen. Produkte, die frei von Chlor, Flammschutzmitteln oder schwermetallhaltigen Stabilisatoren sind, gelten als gesundheitlich unbedenklich.
Zeitlos schön: Badezimmerboden aus Naturstein
Natursteine wie Schiefer, Quarzit, Granit, Travertin oder Marmor verleihen Ihrem Bad nicht nur eine luxuriöse, sondern auch eine ganz persönliche Note: Da jeder Stein eine eigene Maserung und Haptik hat, ist jede Gestaltung so individuell wie Ihr Zuhause. Dank der großen Auswahl an Oberflächen und Farben stehen Ihnen nahezu unbegrenzte Designmöglichkeiten offen.
Neben der Optik überzeugt Naturstein auch praktisch: Er ist langlebig, kratzfest und dank seiner Wärmeleitfähigkeit in Kombination mit einer Fußbodenheizung angenehm temperiert. Sie sollten jedoch auf eine rutschhemmende Oberfläche achten, da unbehandelter Naturstein, insbesondere Marmor, glatt sein kann.
Gebürstete oder angeraute Varianten hingehen sorgen für einen sicheren Halt. Eine Versiegelung macht den Boden zusätzlich pflegeleicht. Auch wenn Naturstein preislich im oberen Segment liegt, ist er eine lohnenswerte Investition: Er wertet Ihr Bad auf und wird Ihnen viele Jahre Freude bereiten.
Steinteppiche und Kieselmosaik als fugenloser Badezimmerboden
Steinteppiche bestehen aus kleinen, naturbelassenen Kieselsteinen, zum Beispiel Marmorkies oder Quarz, die mit Kunstharz gebunden und fugenlos auf den Badezimmerboden aufgetragen werden. Die leicht körnige Oberfläche wirkt angenehm warm und sorgt außerdem für eine angenehme Haptik unter den Füßen.
Da der Belag komplett ohne Fugen auskommt, können sich weder Schmutz noch Schimmel absetzen. Zudem ist die Oberfläche rutschhemmend, was Steinteppiche besonders für Familien oder barrierefreie Bäder attraktiv macht. Ein weiterer Pluspunkt ist die einfache Verarbeitung, denn Sie können Steinteppiche auf nahezu jedem Untergrund anbringen, auch auf alten Fliesen.
Der flüssige Belag wird gegossen und glatt ausgestrichen und ist in verschiedenen Schichtstärken zwischen 6 und 12 Millimetern erhältlich. Wenn Sie den Steinteppich in der Dusche nutzen möchten, lässt sich die Oberfläche durch einen Porenverschluss komplett schließen. So bleibt sie besonders langlebig. Und auch optisch haben Sie viel Spielraum: Die Steinchen sind in zahlreichen natürlichen Farbtönen erhältlich und können sogar eingefärbt werden.
Warme Holzoptik auch in Feuchträumen: Badezimmerboden aus Laminat
Laminat galt lange als ungeeignet fürs Bad, da herkömmliche Varianten mit Trägerplatte, Dekorfolie und Melaminharz-Overlay kaum gegen Feuchtigkeit standhalten. Heute sieht das anders aus: Spezielles Feuchtraumlaminat besitzt eine imprägnierte Trägerplatte und zusätzlich versiegelte Kanten. Dadurch kann weniger Wasser eindringen und das Risiko des Aufquellens wird stark reduziert.
Noch robuster ist sogenannter Aqua Floor, dessen Trägerplatte komplett aus Kunststoff besteht. Laminat ist nicht nur in authentischer Holzoptik erhältlich, die Ihrem Bad eine gemütliche Atmosphäre verleiht, sondern auch in vielen weiteren Designs und Beanspruchungsklassen.
Beachten Sie jedoch, dass Feuchtraumlaminat zwar wasserabweisend, aber nicht wasserdicht ist. Entfernen Sie stehendes Wasser daher möglichst schnell.
Schalterdesign im Bad: Auch die technischen Bedienelemente dürfen gut aussehen
Ein Bad wirkt erst dann wirklich harmonisch, wenn neben den großen Designelementen wie Boden, Dusche oder Badezimmermöbel auch die kleinen Details zum Gesamtkonzept passen. Dazu gehören Schalter und Steckdosen im Bad, die mehr können als reine Funktion: Sie setzen ästhetische Akzente an Ihren Wänden und unterstreichen Ihren persönlichen Einrichtungsstil – ob klassisch, modern oder minimalistisch.
Die Gira Designlinien bieten Ihnen dafür eine große Auswahl an Formen, Farben und hochwertigen Materialien. Mit dem modularen Baukastenprinzip des Gira Systems 55 können Sie beispielsweise die Rahmenvarianten ganz nach Ihren Wünschen miteinander kombinieren oder austauschen.
Vielfältige Möglichkeiten für Ihr Badbodendesign
Moderne Badezimmerböden müssen heute weit mehr leisten als nur funktional zu sein. Sie sollen Atmosphäre schaffen, zum Wohlbefinden beitragen und zugleich langlebig, sicher und pflegeleicht bleiben. Neben klassischen Fliesen bieten zahlreiche alternative Bodenbeläge wie Vinyl, Kork, Beton, Holz, Linoleum, Kautschuk oder Naturstein spannende Möglichkeiten, das Bad individuell und zugleich alltagstauglich zu gestalten.
Ob warm und natürlich, puristisch und fugenlos oder nachhaltig und allergiker/innenfreundlich: Jede Variante hat ihre eigenen Vorteile und passt zu unterschiedlichen Bedürfnissen und Stilrichtungen.
Mit der passenden Wahl entsteht ein Bad, das nicht nur optisch überzeugt, sondern auch technisch alle Anforderungen eines Feuchtraums erfüllt und durch harmonisch abgestimmte Details wie hochwertige Schalterdesigns vollständig abgerundet wird.