Wenn alle Ausstellungsbereiche in den Mailänder Messehallen ein Thema gemeinsam hatten, dann war es der Fokus auf Nachhaltigkeit. Mehr denn je achteten Hersteller/-innen auf eine verantwortungsbewusste Nutzung von Ressourcen und experimentierten mit natürlichen Materialien wie Holz, Bambus, Leder oder Stein. Die Outdoormarke Roda präsentierte zum Beispiel schwarze Blumenkübel aus ökologisch nachhaltigem Kork.  

Auch bei Textilien fällt die Wahl vorzugsweise auf biologische Varianten wie Baumwolle, Jute oder Hanf. The House of Lyria stellte Sofas und Sessel vor, deren Bezüge aus Naturfasern mit organischen Mitteln wie Kaffee, Tee oder Asche eingefärbt wurden.  

Der Wert von Handwerk und Handarbeit gewinnt mit dem Trend zur Nachhaltigkeit ebenfalls an Bedeutung. Viele der präsentierten Möbel und Wohnaccessoires sind nach traditionellen Techniken gefertigt. 

Andere Designer/-innen setzen vor allem auf wiederverwendbare oder recycelte Rohstoffe wie Altholz, eingeschmolzenen Kunststoff oder Glas. Zu den „Originals“ der Salone Satellite, dem Ausstellungsbereich für Nachwuchstalente, gehört unter anderem der Stuhl Code: Sitz und Rückenlehne bestehen vollständig aus recyceltem Kunststoff, der dem Stuhl sein einzigartiges gesprenkeltes Muster verleiht. Der begehbare Ventitre-Kleiderschrank der Marke Lema ist hingegen aus 100 Prozent recyceltem Holz gefertigt. 

Um den ökologischen Fußabdruck weiter zu minimieren, achten die Hersteller/-innen außerdem mehr denn je auf Langlebigkeit ihrer Produkte und die Möglichkeit, einzelne Bestandteile am Ende der Nutzungszeit restlos recyceln zu können.

Intelligente Geräte sind aus modernen Wohnwelten schon lange nicht mehr wegzudenken. Mehr und mehr werden digitale Technologien auch zum integralen Bestandteil der Innenarchitektur und Einrichtung: Intelligente Thermostate, Türsprechanlagen mit Videoanzeige oder Beleuchtungssysteme, deren Helligkeit, Lichtfarbe und Farbtemperatur individuell anpassbar sind, werden von vornherein mitgedacht.  

Moderne Technik gehört auch zu den Badtrends 2023. Die Internationale Badausstellung der Salone del Mobile gab einen Eindruck, wie sich das heimische Badezimmer zum persönlichen Wellness- und Rückzugsort entwickelt. Hier bringt zum Beispiel die smarte Regen-Dusche von Dornbracht das Gefühl eines warmen Naturregens ins Badezimmer. Die digitalen Anwendungen im Smart Home sollen aber nicht nur den Komfort steigern, sondern auch den Energieverbrauch und Kosten senken.  

Als Gegenbewegung zu den überwiegend glatten, sterilen Oberflächen der vergangenen Jahre wird es im Wohnzimmer 2023 umso kuscheliger. Die neuesten Sitzmöbel sind optisch und haptisch eine Einladung zum Wohlfühlen. Weicher Bouclé-Stoff und andere plüschige Textilien, die an Teddybären erinnern, vermitteln das Gefühl von vertrauter Nähe und Geborgenheit.

Bis vor kurzem hievten Hersteller/-innen ihre Sofas gerne auf dünne Beinchen, die das Möbelstück scheinbar schweben ließen. Mit der neuen optischen Fülle geht es jetzt deutlich stabiler und „geerdeter“ zu: Neue Polstermöbel knautschen sich direkt auf den Wohnzimmerboden oder hängen knapp über ihm. Wie eine schützende Stoßstange beim Autoscooter federt das bodennahe Sofa Bumper von Studio Calvi Brambilla einen Sprung in die Kissen ab und strahlt dabei pure Gemütlichkeit aus.