
Wer in der Stadt lebt, kennt das Problem: Der Platz ist begrenzt, Grundstücke sind klein, und die Häuser stehen oft dicht an dicht. Dass ein Reihenhaus trotzdem offen, hell und ganz individuell wirken kann, beweist ein neues Wohnhaus im belgischen Mortsel bei Antwerpen. Statt sich der Enge zu beugen, haben die Architekten/innen den vorhandenen Raum raffiniert genutzt – mit cleveren Ideen, runden Formen und ästhetischer Gestaltung. Das Ergebnis: Ein Stadthaus voller Persönlichkeit und architektonischer Finesse.
Wie verwandelt man eine scheinbar beengte Baulücke in ein architektonisches Unikat? Das Architekturbüro poot architectuur zeigt in einem außergewöhnlichen Projekt in Antwerpen, wie aus Begrenzung Großzügigkeit entstehen kann – mit runden Formen, raffinierten Höhenstaffelungen und einem starken Gespür für Details.
Architektur auf schmalem Grat: Raumbildung durch Staffelung
Das Grundstück liegt inmitten typischer Ziegelbauten der 50er- und 60er-Jahre – geprägt von Reihung, Enge und Funktionalität. Die Architekten von poot architectuur erkannten darin jedoch die Chance, eine neue Typologie zu entwerfen: einer etagenweisen Abstufung auf der Gartenseite und teils doppelten Raumhöhen.
So entsteht trotz der schmalen Grundfläche ein Gefühl von Großzügigkeit und Offenheit. Durch die gestaffelte Bauweise konnte oberhalb des ersten Obergeschosses außerdem eine Terrasse realisiert werden, die sich zum Garten hin öffnet.

Kurven mit Charakter: Eine Treppe wird zum Zentrum des Hauses
Markant ragt das Haus mit einer sanft geschwungenen Fassade aus der Reihe hervor. Innen setzt sich das Spiel mit der Rundung fort. Im Zentrum: eine ovale Betontreppe, die an eine Zentrifuge erinnert. Sie verbindet Halb- und Vollgeschosse miteinander und ist nicht nur funktional, sondern auch ein gestalterisches Highlight.

Starke Kontraste, stilvolle Details: Ziegel, Beton und Farbakzente im Einklang
Die Fassade besteht aus klassischen Ziegeln – mit einem modernen Twist: Große Fenster bringen viel Licht ins Haus und setzen spannende Akzente. Innen herrscht Sichtbeton – roh, ehrlich, dabei aber keineswegs kühl. Denn geschickt eingesetzte Farbakzente in Hellgelb, Bordeauxrot und Graugrün bei Einbauten und Geländern sorgen für Wärme und wohnliche Atmosphäre.
Auch bei der Ausstattung wurde Wert auf Stimmigkeit gelegt: Die klaren Linien der Gira E2 Schalter und Steckdosen ergänzen die Architektur im Kleinen, verbinden Funktionalität mit Design und schaffen ein stimmiges Gesamtbild.