Das Projekt Organic Tiny House bietet nachhaltige Häuser aus heimischem Holz | Architektur
Organic Tiny House, Kierspe

Kleine Häuser, winziger Fußabdruck

Kleine Häuser, winziger Fußabdruck

Das Beste draus gemacht: Mit dem Projekt Organic Tiny House haben die Geschwister Gelzhäuser die perfekte Verwendung für Kalamitätsholz aus dem Familienforst im Sauerland gefunden – und eine ebenso nachhaltige wie attraktive Wohnidee entwickelt.

Architektur & Fotografie

Organic Tiny House

https://www.gelzhaeuser-forst.de/organic-tiny-house/

Standort

Kierspe, Deutschland

Am Anfang die Katastrophe

Der Klimawandel hatte die Fichten im Gelzhäuser Forst auf dem Gewissen. Wegen der zu großen Trockenheit konnten die Bäume kein Harz zur Abwehr der Borkenkäfer mehr produzieren – die Insekten machten kurzen Prozess. Nach zwei Jahren war der Wald tot. Um ihren Familienbetrieb zu retten, entwickelten Lisa und Timo Gelzhäuser eine Idee: Häuser aus Fichtenholz. Das sogenannte „Kalamitätsholz“ ist frei von Schädlingen und bildet die Basis für ein Wohnkonzept, das gemeinsam mit der TU Dortmund entstand. Die Organic Tiny Houses sind modular aufgebaut und frei konfigurierbar, etwa was Größen oder Dachformen angeht. So gibt es Sattel- und Pultdächer, aber auch Flachdächer mit Dachterrassen oder Begrünung. Gefertigt werden die Komponenten fast ausnahmslos in der Region um das sauerländische Kierspe, um den CO2-Fußabdruck niedrig zu halten. Komplett zusammengesetzt angeliefert, sind die Häuser binnen eines Tages aufgestellt.

Organic Tiny House, Kierspe
Hell, freundlich und naturnah – auf kompaktem Raum (Foto: Organic Tiny House)
Organic Tiny House, Kierspe

Das Organic Tiny House ist nicht nur ein effektiver CO2-Speicher, sondern auch ein Symbol für den Schutz und die Erhaltung unserer Wälder. Das Holz stammt von Bäumen, die dem Borkenkäfer und dem Klimawandel zum Opfer gefallen sind. Mit dem Erlös werden neue Mischwälder angepflanzt und Teile des Waldes der Natur überlassen, was zu einem widerstandsfähigen Wald mit hoher Artenvielfalt führt.

Lisa und Tom Gelzhäuser

Gelzhäuser Forst

Sorgsame Auswahl aller Werkstoffe

Die Grundidee hinter den Organic Tiny Houses ist größtmögliche Nachhaltigkeit bei kompromisslosem Wohnkomfort. So sorgt eine Dämmung aus 200 mm starker Holzfaser für GEG-konforme Effizienz, eine Dampfbremse aus Baupappe von ProClima® unterstützt beim Feuchtemanagement. Beim Thema Fundament empfehlen die Hersteller ein leicht recycelbares Schraubfundament aus Stahl, das weitaus klimafreundlicher als Beton ist und überdies den Boden nicht versiegelt. Auch die optische Gestaltung verbindet Nachhaltigkeit mit Ästhetik. Neben der Möglichkeit, auch die Fassade aus Fichtenholz zu wählen, das ab und an mit einer UV- und witterungsbeständigen aber umweltfreundlichen Farbe gestrichen werden muss, sind auch Varianten aus Lärche oder Douglasie möglich. Ähnliches gilt für die Bodendielen: Fichte? Oder sollen es die Gutshofdielen aus Eiche sein, die natürlich ebenfalls aus dem Sauerland stammen?

Organic Tiny House, Kierspe
In Skandinavien hieße das „Hygge“: Gemütlichkeit unter dem Dach (Foto: Organic Tiny House)

Ausstattung am Puls der Zeit

Die Bäder im Organic Tiny House stammen vom Hersteller Tjiko, der sie komplett in Modulbauweise herstellt, was Einbau und Anschlüsse extrem vereinfacht. Zur Wärmeversorgung stehen eine zeitgemäße Luft-Wärme-Pumpe oder eine Infrarotheizung zur Wahl, zusätzlich wird auch der Einbau eines Kamins für gemütliche Stunden angeboten. Und der Strom kommt natürlich vom Dach – neben einem Standard-Solarpaket aus sechs Modulen plus Wechselrichter ist auch eine Erweiterung mit Speicher oder Fassadenmodulen möglich. Die Schalter und Steckdosen stammen aus der Designlinie Gira E2 in schwarz matt – genauso down-to-earth und von solider Qualität, wie das Organic Tiny Houses. Konsequent nachhaltig.

Organic Tiny House, Kierspe
Alles easy: Von Küche bis Wohnbereich herrscht natürliche Gelassenheit (Foto: Organic Tiny House)
Harmonie von Natur und Technik (Foto: raumprobe)

Der Wald vor lauter Bäumen

Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen – auf Gira E2 in seiner matt schwarzen Ausführung trifft das in diesem Fall nicht zu. Ganz im Gegenteil, der Taster nistet sich ein. Er macht es sich in dieser Materialcollage, bei der ganz selbstverständlich dieses Wort ins Bewusstsein rückt, gemütlich und heimelig. Hygge. 

Ja, es sieht hier nach Hygge aus, hyggelig. Ein großer Bestandteil dessen, was zu diesem nordischen Trendgefühl beiträgt sind Attribute wie Natürlichkeit, Wärme, Geborgenheit, Authentizität. Dazu tragen all diese Hölzer hier bei. Ganz von alleine. Ob Birke, Buche, Eiche, ob Fichte, Kiefer oder Tanne – in all ihren Nuancen, Strukturen, Farbtönen und Oberflächenbehandlungen kommen die natürlichen Holzoberflächen hier zusammen.  – Artikel: raumprobe

Weitere Tiny House-Referenzen mit Systemlösungen von Gira:

Hotline
Architektur-Service

Senden Sie uns eine E-Mail.
Wir werden Ihnen schnellstmöglich schriftlich darauf antworten.

E-Mail senden

Rufen Sie
uns an

Wir sind gerne für Sie da.

+49 2195 602-8765

Werktags 8:00 – 16:00 Uhr