Neue Bibliothek belebt alten Stadel in Kressbronn sensationell wieder | Architektur

Hybrid aus Historie und Heute

Hybrid aus Historie und Heute

Der Ort Kressbronn am Bodensee ist eine typische 8.000-Seelen-Gemeinde in Süddeutschland, mit einer durch die historische Landwirtschaft und Fischerei geprägten Struktur. Im Zuge einer innerstädtischen Neugestaltung sollte nun ein fast 100 Jahre alter Stadel – ein Speichergebäude eines ehemaligen Gehöfts – zur neuen Heimat der Gemeindebibliothek werden. Das Architekturbüro Steimle aus Stuttgart schaffte dabei einen beeindruckenden Spagat: Erhalt des regionalen Erbes plus zeitgemäße Interpretation. Das Ergebnis ist spektakulär.

Architektur

Steimle Architekten

https://www.steimle-architekten.com/

Fotografie

Brigida González

https://www.brigidagonzalez.de/

Standort

Kressbronn, Deutschland

Aus der Not eine Tugend gemacht

Ursprünglich wollten die Architekten das Gebäude mit einer weit auskragenden hölzernen Dachkonstruktion auf einem Mauerwerksockel mit nur wenigen Eingriffen in ein offenes Haus transformieren. Doch während alle Holzteile in erstaunlich gutem Zustand waren, erwies sich das Mauerwerk als nicht mehr tragfähig. So wurde die Holzkonstruktion präzise kartiert, demontiert und aufbereitet, während der Sockel komplett neu entstand. Dazu wählten die Planer einen homogenen, leicht profilierten Dämmbeton, der nun den Sockel und den Gebäudekern bildet. Tiefe Laibungen lassen viel Licht ins Innere des massiven Sockels, darüber schwebt der hölzerne Rest des Gebäudes. Einen Kontrapunkt zum Betonsockel setzt das aufsitzende Tennengeschoss mit seiner vertikalen Holzschalung. Gleichermaßen historisches Zitat wie zeitgemäß-puristisches Statement, ist sie durch Latten geprägt, die sich auf eine fast subtile Weise über die Länge der Fassade leicht drehen. Gerade an den Giebelseiten wird dadurch die dahinterliegende Glasfassade als zweite Haut ebenso verhüllt wie inszeniert. Diese moderne Holznutzung, ergänzt durch die traditionelle Satteldachkonstruktion mit sorgsam aufgearbeitetem Gebälk, das nun zum prägenden Teil des Innenraums wurde, überzeugte unter anderem auch die Jury des Deutschen Holzbaupreises.

Massiv und filigran vereint: Beton trifft Holz, Vergangenheit trifft Zukunft. (Foto: Brigida Gonzalez)

Hoher Raum, höchster Komfort

Auch der zwei Stockwerke hohe Innenraum des Tennengeschosses lebt vom Kontrast: Wie eine kubisch-kantige Betonskulptur entwickelt sich ein eingestelltes Galeriegeschoss aus Beton aus dem Sockelgeschoss heraus und bietet auf seiner Galerie weitere Ausleihmöglichkeiten und spannende Aussichten. Rundum wird der Raum von den historischen Balken definiert, die vor den hellen Böden und weißen Wänden besonders zur Geltung kommen. Maßgeschneiderte Regale aus weißem Holz sowie regionaler Tanne nehmen die Bücher auf und säumen die unterschiedlichen Lese- und Stöberzonen. In dieses helle Ambiente passen auch die Schalter der Gira Designline E2 Reinweiß seidenmatt, die ebenso wie der Tastsensor 3 für KNX und die Gira Innensteckdosen dann den modernen Komfort verkörpern – in diesem völlig zu Recht mehrfach preisgekrönten Hybrid aus Historie und Heute. 


Auf allen Ebenen einladend: Ein Wohlfühlort mit ästhetischem Mehrwert. (Fotos: Brigida Gonzalez)

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