Drei Generationen, zwei Häuser – und jeweils nur eine Stütze: Aus der Feder von Buero Wagner, fallen die miteinander verbundenen Satteldach-Häuser durch ihre tiefschwarzen, per Yakisugi-Technik karbonisierten Fassaden auf.
Schwarzes Highlight am See
Starnberg, ein namhaftes Pflaster. Der Ort, an dem München seinen Zweitwohnsitz am See hat. Hier gibt es hochwertiges – und oft hochpreisiges – Wohnen schon aus guter Tradition, und Auffallen ist schwerer als an anderen Orten. Doch im Ortsteil Söcking gelingt es einem Haus, oder genauer: zwei Häusern, des Architekten Fabian A. Wagner spielend. Das Projekt ersetzte einen 50er-Jahre-Bau, der aufgrund mangelhafter Substanz nicht mehr zu retten war – und gab ein Grundstück frei, das sich viel geschickter und generationengerechter nutzen ließ. Denn nun war Raum für zwei Häuser, leicht versetzt und giebelseitig zur Straße ausgerichtet. Die Eingänge sind einander zugewandt, ein zwischen den Gebäuden liegender Carport dient als Verbindung. So konnte im einen Haus der Bauherr mit Familie einziehen, gegenüber sein Vater. Formell und in ihren Abmessungen sehr ähnlich, gibt es Unterschiede – aber zwei charakteristische Gemeinsamkeiten.
“Wir versuchen, aus wenig sehr viel zu machen: ein reduziertes Volumen, eine robuste und ehrliche Materialität, eine präzise Setzung.
”
Buero Wagner (Foto: Florian Generotzky)
Yakisugi plus Beton
Die erste und weithin sichtbare Gemeinsamkeit ist die Yakisugi-Fassade. Bei dieser ursprünglich japanischen Konservierungsmethode werden Holzoberflächen per Verbrennung „karbonisiert“. So erhält das Holz einen natürlichen Witterungs- und Insektenschutz und braucht keinerlei chemische Behandlung. Das Resultat sind seidig-schimmernde, tiefschwarze Flächen, die hier je nach Gebäudeausrichtung durch große, kleine, runde oder quadratische Fensteröffnungen durchbrochen werden. Die zweite Gemeinsamkeit offenbart sich dann erst beim Betreten der Innenräume, die eine völlig andere Welt eröffnen. Statt Schwärze herrschen hier sandgestrahlter Beton und warmtoniges Holz. Das prägende konstruktive Element ist eine einzelne Betonstütze, die in das offene Erdgeschoss eingestellt ist. „Häuser mit einer Stütze“ nennt der Architekt sein Projekt auch. Diese Stütze trägt ganz nebenbei die Küchenarbeitsplatte und hilft, den Raum in eine Koch- und Ess-Zone sowie einen tieferliegenden Wohnbereich zu gliedern. Podeste und Tritte sind aus demselben Eichenholz wie die geradlinigen Einbaumöbel, die ebenfalls raumgliedernde Funktionen übernehmen.
Verschiedene Nutzer, ein Anspruch
Die jeweils 90 m2 großen Flächen pro Etage sind je nach Haus an die Bedürfnisse der Bewohnenden angepasst – zum Beispiel die Schlafzimmer im Obergeschoss oder die Ausstattung des Erdgeschosses. So kann der Vater auch die Vorzüge eines offenen Kamins in der Wohnebene genießen. Technisch hingegen sind wieder beide auf dem gleichen Level. So verfügen beide Gebäude über eine Luftwärmepumpe, die in Kombination mit einer Photovoltaikanlage und einer Betonkernaktivierung arbeitet. Alle Außenwände sind mit biobasierten Baustoffen gedämmt. So treffen Energieeffizienz, Wohnkomfort und zeitgemäße Nachhaltigkeit aufeinander. Und damit das markante Schwarz der Fassaden auch in den Innenräumen nicht ganz verloren geht, sind Schalter und Steckdosen der Designlinie Gira E2 in schwarz matt installiert. Ihr minimalistisches, zeitloses Design ist hier das perfekte Match.
“Architektur beginnt für uns dort, wo Komplexität durch Einfachheit lesbar wird.
”
Buero Wagner (Foto: Florian Generotzky)
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